Workshop: "Wiederaufgelegt. Zur Appropriation von Texten und Büchern in Büchern" vom 5. bis 7. Mai 2011
Beaulieu, Dworkin, Goldsm, Long, Maranda, Morris, Pichler, Place, Popper, Warhol


Was Jorge Luis Borges 1939 in "Pierre Menard, Autor des Quijote" noch imaginierte, ist inzwischen aus der Literatur nicht mehr wegzudenken: Seit den 1950er Jahren, insbesondere in den letzten Jahren, entstehen zunehmend Bücher, für die keine neuen, eigenen Texte mehr produziert werden. Statt dessen werden bereits existierende Texte und gar ganze Bücher re-ediert, das heißt: wiederaufgelegt, aktualisiert, kopiert, neu geordnet, zensiert etc. Im Fall der Appropriation literarischer Werke, der im Workshop besondere Beachtung geschenkt werden soll, werden mit Vorliebe kanonische Texte appropriiert, etwa von Flaubert, Hemingway, Joyce, Mallarmé, Milton, Poe, Puschkin, Shakespeare.

Im Gegensatz zur appropriation art in den 1980er Jahren und zu jüngsten literarischen Plagiatsskandalen hat dies bisher jedoch weder zu stürmischen Erregungen im Kunst- und Literaturbetrieb noch zu einer tiefer gehenden Beachtung in der Wissenschaft geführt. Der Workshop soll das Phänomen erfassen und einen ersten Überblick über seine Bandbreite in historischer, systematischer und komparatistischer Sicht geben.

Mit einer musikalischen Lesung von Michalis Pichler & Rembetiko Kompania Berlin und Beiträgen u.a. von Anne Mœglin-Delcroix (Paris), Michael Glasmeier (Bremen), Stefan Römer (Berlin).

Die Diskussionsbeiträge sind vorab erhältlich. Passwort bitte bei der Organisatorin anfordern.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.  

Organisation:

Zeit und Ort:

  • 5. bis 7. Mai 2011
    Literaturwerkstatt Berlin
    Knaackstr. 97, Kulturbrauerei
    10435 Berlin

Informationen:

Programm